Hallenbad Riedlingen
Vielerorts werden Hallenbäder geschlossen. Ihre hohen Betriebs- und Investitionskosten überfordern die Kommunen. Im schwäbischen Riedlingen fand man eine kluge Lösung – dort teilen sich mehrere Orte ein neues Hallenbad. Der Neubau überzeugt mit klarer Architektur, hoher Funktionalität und innovativen Deckenelementen von Lignatur.
Viele Gemeinden sehen sich gezwungen, ihre Hallenbäder aus den 1960er und 70er Jahre zu schließen. Der Grund ist: Die Gemeinden können sich die mangelhafte Energieeffizienz der Bäder und die hohen Sanierungskosten nicht mehr leisten. Neue Lösungsansätze sind hier gefragt. Einen interessanten Weg zeigt das neue Hallenbad der Gemeinde Riedlingen auf der Schwäbischen Alb. Im Rahmen eines interkommunalen Projektes mit umliegenden Gemeinden und dem Landkreis konnten die Kosten für den Neubau auf mehreren Schultern verteilt werden. Das Bad wird von Schulen und Vereinen genutzt, steht aber auch der Öffentlichkeit offen.
Schlichte Klarheit
Das neue Schwimmbad wurde in nordöstlicher Richtung in den Hang des Grundstücks eingebettet. Die Erschließung erfolgt von Südwesten sowie vom tiefer liegenden Besucherparkplatz im Nordosten. Als Fassadenmaterial wählten die Architekten Glas und Aluminiumblech, dessen markante Farbgebung dem Bad von außen eine starke Präsenz verleiht: Je nach Lichteinfall und Wetter schimmert die Metallverkleidung in unterschiedlichen Rot- und Orange-Tönen. Tragende Innen- und Außenwände im Unter- und Erdgeschoss bestehen aus Stahlbeton, nicht tragende Innenwände wurden betoniert. Im Erdgeschoss spannt ein sichtbares Stahltragwerk mit 18 Meter Länge über die gesamte Gebäudebreite. Darüber bilden vorgefertigte, tragfähige LIGNATUR-Flächenelemente aus Holz den oberen Gebäudeabschluss. Sie wurden mit einem Stehfalzblech eingedeckt. Während sich das Schwimmbad zur Straßenfront mit raumhohen Glasfassaden öffnet, ist die Badehalle stirnseitig nur im unteren Bereich verglast. Darüber schließt innen eine gelochte Holzverkleidung aus weiß lasierten Dreischichtplatten an.
Innovative Deckenkonstruktion
Die LIGNATUR-Flächenelemente der Deckenkonstruktion spannen über fünf Meter und liegen auf Doppel-T-Trägern aus Stahl auf. Mit nur 160 Millimeter Bauhöhe fangen sie problemlos sämtliche statisch geforderten Lasten ab. Ihre gleichmäßige Struktur und helle Optik prägt durchgängig das Deckenbild im Bad und schafft eine angenehm ruhige Atmosphäre. Um eine möglichst hohe Oberflächenqualität zu erreichen, wurden im Holz verwachsene Äste mit einer speziellen Astleimtechnik fixiert; so brechen sie beim Hobeln nicht aus. Besonders weiß lasierte Holzflächen, wie sie in Riedlingen zum Einsatz kamen, gewinnen mit dieser Technik deutlich an optischer Qualität. Für eine optimale Raumakustik wählten Architekt und Bauphysiker LIGNATUR-Flächenelemente des Akustik Typs 5. Sie sind auf der Untersicht im Raster 40/40 Millimeter vollflächig gelocht, die Lochdurchmesser betragen 15 Millimeter. Damit wird ein Schallabsorptionsgrad von αw = 0,65 erreicht. Um die Deckenkonstruktion nach der Montage zügig wetterfest zu bekommen, wurden vorab Kanäle mit Installationslamellen in die Flächenelemente integriert. Weil die Elektroinstallationen damit nachträglich von unten erfolgen konnten, war es möglich, die Dachabdichtung sofort nach dem Verlegen der Elemente zu verschweißen.
Natürliche Anmutung
Mit ihren guten akustischen Eigenschaften und ihrer natürlichen Anmutung eignen sich LIGNATUR-Flächenelemente ideal für Dachkonstruktionen in Schwimmbädern. Sie verleihen Räumen mit schallharten Flächen ein warmes und freundliches Ambiente und sorgen für Wohlfühlatmosphäre.
4a Architekten, Stuttgart / DE
Breinlinger Ingenieure, Tuttlingen / DE
Gmeiner Holzbau, Krauchenwies / DE
Uwe Ditz, Stuttgart / DE
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